Neurodermitis bei Kindern im Winter
Was Eltern wissen sollten
Der Winter stellt für Kinder mit Neurodermitis eine besondere Herausforderung dar. Die trockene Heizungsluft und die Kälte belasten die Haut und können Neurodermitis-Schübe verschlimmern. Neurodermitis ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die vor allem durch trockene, schuppende Haut und starken Juckreiz gekennzeichnet ist. Der Wechsel zwischen kalter Außen- und warmer Innenluft führt zu Feuchtigkeitsverlust der Haut, was den Zustand verschlechtert.
Ursachen und Auslöser
Neurodermitis wird oft durch eine genetische Veranlagung begünstigt. Bei Kindern können verschiedene Faktoren, wie Wetterbedingungen, Infektionen, starkes Schwitzen oder auch bestimmte Kleidungsmaterialien, Symptome auslösen. Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare spielen ebenfalls eine Rolle. Auch Stress und psychische Belastungen können die Symptome verschlimmern. Um die persönlichen Auslöser zu erkennen, wird oft ein Neurodermitis-Tagebuch empfohlen.
Ernährung und Pflege
Die richtige Ernährung kann dabei helfen, Neurodermitis-Symptome zu lindern. Kinder reagieren oft auf Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Nüsse oder Milchprodukte. Ein Ernährungstagebuch kann helfen, Unverträglichkeiten zu identifizieren. Gleichzeitig ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, um den Körper gegen Infekte zu stärken, die Neurodermitis-Schübe auslösen können.
Auch die tägliche Hautpflege ist im Winter entscheidend. Eltern sollten darauf achten, die Haut regelmäßig mit fetthaltigen Salben zu pflegen, besonders an Körperstellen, die häufig der Witterung ausgesetzt sind, wie Hände und Gesicht. Das Duschen sollte kurz und nicht zu heiß sein, um die Haut nicht zusätzlich auszutrocknen. Rückfettende Produkte können dabei helfen, den natürlichen Hautschutz zu erhalten.
Tipps für den Alltag im Winter
- Kleidung: Locker sitzende Baumwollkleidung ist ideal. Wolle und Kunstfasern können die Haut reizen.
- Schwitzen: Überhitzung vermeiden, indem das Kind im „Zwiebelprinzip“ angezogen wird.
- Luftfeuchtigkeit: Regelmäßiges Lüften und die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sind wichtig, um die Haut nicht zusätzlich zu belasten.
- Hautpflege: Tägliche Pflege mit fetthaltigen Cremes ist besonders im Winter essenziell.
- Duschen statt Baden: Zu heißes oder häufiges Baden sollte vermieden werden, um die Haut nicht auszutrocknen.
Unterstützung und Beratung
Falls die Neurodermitis durch Lebensmittelallergien verstärkt wird, kann eine Ernährungsberatung sinnvoll sein. Außerdem können kühlende Salben oder fett-feuchte Verbände den Juckreiz lindern. Um schwere Schübe zu lindern, kann ein Hautarzt kortisonhaltige Cremes oder andere Spezialprodukte verschreiben. Psychische Belastungen können die Krankheit ebenfalls verschlimmern, daher sollten Eltern darauf achten, Stress für das Kind zu minimieren. Unter Umständen hilft eine kinderpsychologische Beratung.
Die Symptome der Neurodermitis können sich mit der richtigen Pflege und vorbeugenden Maßnahmen im Winter deutlich verbessern, auch wenn es Geduld und Konsequenz erfordert.
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Veröffentlicht: 11.12.2024 - Aktualisiert: 23.12.2024