So beeinflussen Hormone Ihre Schwangerschaft

Von Glücksgefülen bis Heulkrampf

Kaum zeigt der Schwangerschaftstest zwei Striche an, beginnt die Achterbahnfahrt der Gefühle. Eben noch überglücklich, und plötzlich kullern beim Anblick eines Babystramplers Tränen. Die Lieblingspizza schmeckt auf einmal nicht mehr, und der Geruch von Kaffee scheint unerträglich. Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann heißt es: Willkommen im Hormonkarussell der Schwangerschaft!

Die Schwangerschaftshormone und ihre Wirkungen

Doch warum fahren die Emotionen plötzlich Achterbahn? Und was steckt hinter den plötzlichen Gelüsten, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen? Der Grund ist eine wahre Hormonsymphonie, die in Ihrem Körper spielt und einige Überraschungen parat hat. Hormone sorgen dafür, dass Ihr Baby sicher heranwächst, bereiten den Körper auf die Geburt vor und beeinflussen sogar Ihre Emotionen. Die wichtigsten Schwangerschaftshormone und ihre Funktionen sind:

HCG (Humanes Choriongonadotropin)

Dieses Hormon wird früh in der Schwangerschaft von der Plazenta produziert und signalisiert dem Körper, sich auf die Schwangerschaft einzustellen. Gleichzeitig kann es für die typische Übelkeit im ersten Trimester verantwortlich sein, da es die Hormonumstellung verstärkt und den Magen-Darm-Trakt beeinflusst.

Progesteron

Dieses Hormon sorgt dafür, dass sich die Gebärmutter entspannt, damit Ihr Baby sicher heranwachsen kann. Es verhindert vorzeitige Wehen und unterstützt die Einnistung. Gleichzeitig hat es eine beruhigende Wirkung, kann aber auch Müdigkeit und emotionale Sensibilität verstärken.

Östrogen

Es fördert das Wachstum der Gebärmutter, verbessert die Durchblutung und sorgt für eine optimale Entwicklung der Plazenta. Zudem beeinflusst es die Botenstoffe im Gehirn, die für gute Laune verantwortlich sind – doch ein schwankender Östrogenspiegel kann auch plötzliche emotionale Reaktionen hervorrufen.

Oxytocin

Bekannt als „Kuschelhormon“, stärkt es die emotionale Bindung zwischen Mutter und Baby. Während der Geburt sorgt es für effektive Wehen, danach unterstützt es die Rückbildung der Gebärmutter und fördert das Stillen. Es verstärkt zudem Gefühle von Nähe und Vertrauen, was zu sentimentalen Momenten führen kann.

Prolaktin

Verantwortlich für die Vorbereitung auf das Stillen, regt es das Wachstum der Brustdrüsen an und fördert die Milchbildung. Gleichzeitig kann es den Eisprung unterdrücken, weshalb manche Frauen während der Stillzeit keine Menstruation haben.

Tipps zum Umgang mit hormonellen Schwankungen

Auch wenn es manchmal anstrengend ist – Sie können dem hormonellen Chaos mit ein paar einfachen Tricks begegnen:

  • Ausreichend schlafen

    Gehen Sie früh ins Bett und gönnen Sie sich ein Mittagsschläfchen, wenn nötig. Ein bequemes Seitenschläferkissen kann helfen, eine entspannte Schlafposition zu finden.

  • Bewegung & frische Luft

    Kurze Spaziergänge oder sanfte Sportarten wie Schwimmen und Yoga können Kreislauf und Wohlbefinden stärken.

  • Entspannungstechniken

    Atemübungen, geführte Meditationen oder Schwangerschaftsmassagen können helfen, Stress abzubauen und emotionale Schwankungen auszugleichen.

  • Ernährung anpassen

    Setzen Sie auf kleine, gesunde Mahlzeiten über den Tag verteilt, um Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Ingwertee kann gegen Übelkeit helfen, ballaststoffreiche Kost gegen Verdauungsprobleme.

  • Mit anderen reden

    Tauschen Sie sich mit anderen Schwangeren aus, besuchen Sie Geburtsvorbereitungskurse oder sprechen Sie mit Ihrem Partner oder einer Hebamme über Ihre Gefühle und Sorgen.

  • Emotionen auf Knopfdruck

    Schwangerschaftshormone beeinflussen direkt Ihre Gefühle – manchmal fühlt es sich an wie eine Achterbahnfahrt. Östrogen und Progesteron sind hier entscheidend: Östrogen kann euphorisch machen, Progesteron hingegen beruhigt, kann aber auch träge oder weinerlich stimmen. Ihr ständiges Auf und Ab ist der Grund, warum Sie plötzlich überglücklich sind und Minuten später in Tränen ausbrechen.

    Dann gibt es noch Cortisol, das Stresshormon. Ihr Körper nimmt Stress intensiver wahr, weshalb schon Kleinigkeiten überwältigend wirken können. Gleichzeitig bringt Oxytocin, das Kuschelhormon, eine starke emotionale Verbundenheit – mit Ihrem Baby, aber auch mit allem, was Sie bewegt. Das kann wunderschön sein, aber auch dazu führen, dass Sie sich schneller verletzt oder überfordert fühlen.
    Das Gute daran: Diese Gefühle sind völlig normal. Ihr Körper leistet Großes, und Ihre Emotionen spiegeln das wider. Nehmen Sie sich die Zeit, sie zuzulassen – sie kommen und gehen genauso wie die Hormone, die sie auslösen.

Genießen Sie die Reise!

Ja, die Hormone machen manchmal, was sie wollen. Aber sie sorgen auch dafür, dass Ihr Körper genau das Richtige tut, um Ihr Baby sicher wachsen zu lassen. Also schnallen Sie sich an, genießen Sie die Reise – und erinnern Sie sich daran, dass jedes Stimmungstief auch wieder ein Hoch mit sich bringt!
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Veröffentlicht: 11.06.2025 - Aktualisiert: 25.06.2025