Digitalisierung, Impfschema und Check-up-Extras

Das ändert sich 2021

Dieses Jahr bringt einige positive Entwicklungen auf den Weg: Verbesserte Check-ups gegen Hepatitis-­Viren, mehr Digitalisierung im Krankenkassenbereich sowie ein vereinfachtes Impfschema für Säuglinge.

Digitalisierung für mehr Gesundheit

Die Digitalisierung macht – auch befeuert durch die Corona-Pandemie – im Gesundheitsbereich große Schritte. Videosprechstunden, elektronische Patientenakte und elektronisches Rezept sowie die elektronische Übermittlung der Arbeitsunfähigkeitsdaten (ab Herbst 2021) werden bald selbstverständlich sein.

Für immer mehr Versicherte sind zudem Apps und Tracker fester Bestandteil ihrer Gesundheit: Sie sorgen spielerisch für mehr Bewegung, erinnern an die Tabletteneinnahme, helfen bei der Gewichtsabnahme oder managen die Zuckerkontrolle bei Diabetes. Jedoch: Was ist seriös und fundiert, was bedenklich oder gar schädlich? Hier hilft Ihre BKK.

Geprüfte und vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizin­produkte (BfArM) zugelassene digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) finden Sie unter www.diga.bfarm.de – ob bei Tinnitus, Übergewicht, Angst- und Schlafstörungen oder Rückenschmerzen. Wenn Sie diese Anwendungen nutzen wollen, erhalten Sie nach Vorlage der Verordnung einen Freischalt-Code von uns. Die Kosten übernehmen wir für Sie, ohne die sonst üblichen Zuzahlungen.

Surftipps

Weitere fundierte und qualitätsgesicherte Gesundheits­informationen finden Sie unter:

Neues Impfschema für Säuglinge und Kleinkinder

Bereits seit 1994 wird die Sechsfach-Impfung von Säuglingen zum Schutz vor Wundstarrkrampf, Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ B, Kinderlähmung und Leberentzündung empfohlen.

Maßgebend war bisher das 3:1-Schema, also drei Impfungen in den ersten vier Lebensmonaten und eine weitere zum Ende des ersten Lebensjahres. Jetzt ist die Impfung im Alter von drei Monaten entfallen, es gilt also ein 2:1-Schema. Geimpft wird künftig im Alter von zwei und vier Monaten sowie nochmals mit elf Monaten. Durch diese Impfungen konnten bzw. können Infektionskrankheiten massiv zurückgedrängt werden.

Wegfall einer Impfung

Der Wegfall einer Impfung ist zum einen ein Entgegenkommen an die Eltern und Kinderärzte, da so weniger Arzttermine nötig sind und die zeitgerechte bzw. vollständige Umsetzung gefördert wird. Zum anderen werden Impfstoffe eingespart und Kosten verringert. Allerdings sollten Frühgeborene (vor der 37. Schwangerschaftswoche) weiterhin zusätzlich auch im Alter von drei Monaten geimpft werden (Schema 3:1). Zu einem kompletten Impfschutz und damit den besten Start in ein gesundes Leben gehören noch die Impfungen gegen Rotaviren (beginnend im Alter von sechs Wochen) und die Impfungen gegen Pneumokokken, Meningokokken C, Masern, Mumps, Röteln und Windpocken sowie gegen Humane Papillom­viren (HPV). Auffrischimpfungen vervollständigen den Impfschutz.

Check-up 35 um Hepatitis­-Tests erweitert

Von 18 bis 34 Jahre einmalig, ab 35 Jahre alle drei Jahre: Der Check-up bildet die allgemeine Basis-Unter­suchung für Ihre Gesundheit. Darin sind unter anderem enthalten: das Messen des Blutdrucks sowie die Feststellung des Impf­status, der Risikofaktoren, der Blutzucker- und Cholesterin­werte usw. Sie ergeben neben der körper­lichen Untersuchung ein abgerundetes Programm.

Künftig haben Versicherte ab 35 Jahre zudem einmalig den Anspruch, sich dabei auf die Virus-Erkrankungen Hepatitis-B und -C testen zu lassen. Dabei gilt: Bitte den Impfpass mit­nehmen. Wie wichtig diese Neuerung ist, zeigt die Tatsache, dass das Hepatitis-B-Virus hochansteckend und eine der weltweit häufigsten ­Infektionskrankheiten ist – zugleich aber häufig unbemerkt bleibt.

Veröffentlicht: 14.09.2021 - Aktualisiert: 11.04.2024