E wie Einfach: das E-Rezept

Wartezeiten bei Ärzten und Wege in die Praxen verkürzen, Medikation sicherer machen und nachhaltig Papier sparen: All das soll das E-Rezept leisten. Ab Januar 2022 wird es verpflichtend deutschlandweit eingeführt – das legt ein Gesetz vom Oktober 2020 fest. Hier lesen Sie schon jetzt, was dabei auf Sie zukommt und welche Vorteile es bietet.

Die Vorteile

  • spart Wege und Zeit
  • minimiert Kosten
  • reduziert Verwaltungsaufwand
  • Medikationsplan mit Wechselwirkungs-Check
  • reduziert Aufwand für Folgerezepte
  • Medikations-Erinnerung
  • umweltfreundlich

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So funktioniert das E-Rezept

Schritt 1: Der Arzt stellt das E-Rezept aus

  • Der Arzt gibt die Rezeptdaten für das verschriebene Medikament elektronisch in sein Praxisverwaltungssystem ein.
  • Er signiert das Rezept elektronisch und fälschungssicher.
  • Die Informationen werden auf der Telematikinfrastruktur gespeichert.
  • Ein QR-Code für den Zugriff auf die Rezeptdaten wird erstellt.
  • Der QR-Code wird je nach Wunsch des Patienten an seine E-Rezept-App gesendet oder als Papierausdruck übergeben.

Schritt 2: Der Patient übermittelt das E-Rezept einer Apotheke

  • Mithilfe der Smartphone-App kann der Patient bei bis zu drei Apotheken anfragen, ob sie das Medikament vorrätig haben.
  • Die Apotheken geben dem Patienten eine Rückmeldung, ob bzw. wann das Medikament zur Verfügung steht.
  • Der Patient entscheidet dann, bei welcher der Apotheken er das Rezept einlösen will. Dieser weist er den QR-Code zu.
  • Die gewählte Apotheke reserviert das Medikament verbindlich. Der Patient kann es selbst abholen oder sich per Post oder per Botenlieferung schicken lassen.

Schritt 3: Der Apotheker löst das E-Rezept ein

  • Der Patient zeigt den Papierausdruck oder digitalen QR-Code in der Apotheke vor.
  • Der Apotheker sieht dann in seinem Warenwirtschaftssystem die Rezeptdaten aus der Telematikinfrastruktur ein und verarbeitet diese.
  • Der Apotheker übergibt das Medikament an den Patienten.

Welche konkreten Verbesserungen bringt das E-Rezept im Vergleich zur Papierversion mit sich?

Video-Sprechstunde oder direkt vor Ort

Beispiel I: Spätestens seit Corona sind Video-Sprechstunden auf dem Vormarsch. Wird im Zuge dessen ein Rezept ausgestellt, dann idealerweise elektronisch, damit Wege in die Praxis komplett entfallen. Unabhängig davon soll das E-Rezept nach einer Übergangs-Phase auch bei gewöhnlichen Praxisbesuchen ausgegeben werden.

Die passende App für die richtige Anwendung

Beispiel II: Jeder, der schon einmal mehr als ein Medikament zur selben Zeit eingenommen hat, kennt die Problematik: Neben der normalen Dosierung und Einnahme-Häufigkeit müssen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beachtet werden. Das E-Rezept kann diese überprüfen und mithilfe passender Apps gegebenenfalls vor möglichen Problemen kombinierter Medikation warnen.

Was sonst noch wichtig wird

Kann ich auch in Zukunft noch ein Papierrezept erhalten?

Das gewohnte Papierrezept für verschreibungs- und apothekenpflichtige Arzneimittel wird durch die E-Variante ab Januar 2022 komplett abgelöst.

Wo kann man das E-Rezept einlösen?

Einlösen können Sie das E-Rezept bei stationären sowie Online-Apotheken gleichermaßen.

Wie wird beim E-Rezept die Datensicherheit gewährleistet?

Zur Sicherheit Ihrer Daten wird das Rezept mittels sicherer Telematik-Infrastruktur versendet.

Was tue ich, wenn ich das E-Rezept nicht selbst einlösen kann?

Wie beim Papierrezept soll auch das E-Rezept in bestimmten Fällen von anderen Personen, zum Beispiel Angehörigen, eingelöst werden können.

Weitere Infos zum E-Rezept für Patienten

Veröffentlicht: 14.04.2021 - Aktualisiert: 11.04.2024